know-how für kitas

Dieses Blog ist der Ort, an dem wir unsere Erfahrungen und Einschätzungen zu aktuellen Entwicklungen und Erkenntnissen zum Thema Kita-Pädagogik und Kita-Management teilen möchten. Über Rückmeldungen und Tipps freuen wir uns!
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So leben wir mit Corona! Eine Zwischenbilanz – Teil 1: Arbeit am Kind

Gastbeitrag von Alexandra Knoch
In nahezu allen Arbeitsbereichen gibt es für Erzieher*innen durch Covid-19 Veränderungen. Einige sind deutlich zu spüren und behindern uns bisweilen, andere bemerken wir kaum. Aber eines haben alle Veränderungen gemein: sie verlangen von uns, dass wir uns anpassen und unser bisheriges Verhalten ändern. Das bedeutet ein hohes Maß an Stress. Diesen Stress empfinden nicht nur die Pädagog*innen. Auch die Kinder und Eltern müssen ihr Verhalten an die neuen Gegebenheiten anpassen. Ich habe mich in den letzten Monaten für Sie und diesen Blog kritisch mit den Beschränkungen in unserem Arbeitsalltag und dem Alltag der Familien in Kitas auseinandergesetzt. Ich habe beschrieben, wie wir versucht haben, die Kinder verschiedener Altersgruppen auch während der Schließung wegen Corona zu erreichen. Ich bin auf die Schwierigkeiten in der Arbeit mit den Eltern eingegangen und habe dargestellt, wie unsere Rückkehr in den Regelbetrieb von statten ging. Und ich habe den Einsatz von Alltagshelferinnen in unserer Einrichtung vorgestellt und über die fehlenden Möglichkeiten zur Partizipation und Selbstbestimmung berichtet. Der rote Faden aller Berichte: “Wo stehen wir? Wie gehen wir damit um? Wie geht es weiter?” In diesem und den nächsten beiden Beiträgen möchte ich nun näher beleuchten, wo bei uns ein Umdenken und eine Weiterentwicklung stattgefunden hat. Dabei geht es auch immer darum, auf die `Baustellen´ hinzuweisen, die noch weiterentwickelt werden müssen, damit gute Arbeit mit Kindern, Eltern und im Team möglich ist.

Die Unsicherheit nimmt zu – Corona-Neuinfektionen mit 2.503 am Freitag (25.9.2020) auf dem Höchststand nach der Sommerpause

Die Alltagshelfer*innen kommen in vielen Kitas gut an!
Weltweit steigen die Infektionszahlen weiter an. In den USA sind bisher über 200t Menschen an COVID-19 gestorben (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] vom 26.9.2020). Auffällig ist, dass Afrika bisher relativ glimpflich davon gekommen ist. Expert*innen führen dies darauf zurück, „dass viele (afrikanische) Länder Erfahrung im Umgang mit Seuchen hätten und frühzeitig Reisebeschränkungen, Ausgangssperren und Schulschließungen durchsetzten“. Dazu komme das „niedrige Durchschnittsalter“ der Bevölkerung: 60 Prozent unter 25 Jahren (ebd.) Europa: Bis auf Polen sind alle Nachbarbarstaaten Deutschlands mittlerweile vollständig zu Risiko- oder –Risikoteilgebieten erklärt worden. In Frankreich stiegen die täglichen Infektionszahlen auf über 16t. Und wir stehen erst am Beginn des Herbstes.

Schul- und Kita-Garantie in NRW trotz deutlich steigender Infektionszahlen

Wie passt das zusammen?
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in einer aktuellen Stunde im Landtag: „Wir garantieren, dass die Schulen und Kitas in diesem Land wegen der Pandemie nicht mehr geschlossen werden. Das ist die zentrale Botschaft an die Familien.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] vom 19.9.2020, Seite 2) Die Landesregierung gibt dieses Versprechen in einer Situation, in der die Pandemie sich wieder ausbreitet. Die täglichen Infektionszahlen sind in Frankreich auf über 13t gestiegen (ebd., Wirtschaft). In Deutschland lagen sie am Freitag (18.9.) zwar erst bei 2.297. „Der Virologe Christian Drosten sieht aber in der kontinuierlichen Zunahme in den letzten zwei Wochen `nicht eine beliebige Schwankung. Sondern wir sind jetzt wieder im Anstieg“ (ebd. vom 18.9.2020, Seite 1), dessen Ende nicht absehbar ist.