Lockdown bis Weihnachten – komplexe und unübersichtliche Pandemielage

In den letzten zwei Wochen hat sich die Zahl der täglichen Neuerkrankungen auf einem relativ hohen Niveau stabilisiert. Am Samstag (29.11.2020) meldete das Robert-Koch-Institut für Freitag den 28.11. erfasste Neuninfektionen in der Höhe von 22.806.

Lockdown wird wohl verlängert – einige Diskussionspunkte und Überlegungen

Die täglichen Infektionszahlen scheinen sich auf einem hohen Niveau stabilisiert zu haben. Für den letzten Freitag (20.11.2020) meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) 23.648 neue Infektionen. Der höchste Wert bisher, aber nur unwesentlich höher als eine Woche vorher.

Ein Erfolgsmodell: Alltagshelfer*innen in Kitas – Vollumfänglicher Präsenzunterricht: Auf der Kippe?

Die aktuelle Coronasituation ist mehr als unübersichtlich. Niemand ist in der Lage zu verlässlich vorherzusagen, wo wir in zwei, drei Wochen stehen werden, geschweige denn wie wir durch den gesamten Winter kommen. In Italien beispielsweise kommenden die Intensivstationen schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. Österreich schließt ab der kommenden Woche wieder seine Schulen aufgrund der hohen Inzidenz von 543 Infizierten pro 100t Einwohner*innen. In Deutschland liegt der Wert bisher nur(?) bei 141 (Quelle: heute nachrichten 14.11.2020).

Alltagshelfer*innen für die Kitas bis zum 31.7.2021 Die zweite Welle rollt!

Fangen wir mit einer positiven, wenn auch schon seit einigen Wochen überfälligen Nachricht an. Schon Mitte September hatte NRW-Familienminister Stamp angekündigt, dass das Anfang August gestartete Programm für die Alltagshelfer*innen in Kitas in 2021 fortgesetzt wird. In der letzten Woche ist dies jetzt offiziell geworden. Das Programm wird bis zum Ende des laufenden Kindergartenjahres (31.7.2020) fortgeführt (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] 7.11.2020, Seite 1).

Lockdown light im November

Heute am 2. November beginnt der Lockdown light mit deutlichen Einschränkungen für die Gastronomie, private Reisen und Feiern, die Kultur und den Sport. Hierauf verständigten sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen der Länder am letzten Mittwoch (29.10.). Die Beschränkungen gelten zunächst bis Ende November. Die Wirtschaft ist davon ausgenommen, die Kitas und Schulen sollen weiter geöffnet bleiben. Die Entwicklung der Fallzahlen in den nächsten Tagen und Wochen wird darüber entscheiden, ob die Einschränkungen ausreichen oder noch ausgeweitet werden müssen. Dies vermag aktuell niemand seriös zu prognostizieren. Im Folgenden einige Anmerkungen und Überlegungen.

Die zweite Welle rollt!

In Frankreich (67 Mio. Einwohner) lagen die neuen Infektionszahlen am 30.9. bei 8.550, am 24.10. bei über 50.000 – mehr als eine Verfünffachung in dreieinhalb Wochen. In Deutschland (83 Mio. Einwohner) stiegen sie – auch wenn sie absolut wesentlich niedriger als in Frankreich sind – im Verlauf von vier Wochen ebenfalls um etwas mehr als das Fünffache, nämlich von 2.844 am 2.10., auf 4.964 am 9.10., auf 7.976 am 16.10. auf 14.214 am 23.10. Heute meldet das RKI für den gestrigen Tag (27.10.) knapp 15t (genau 14.964) neue Infektionen. Ist die weitere Zunahme der Infektionen sowie die schrittweise Einschränkung des normalen Lebens bis zum erneuten Lockdown der unveränderliche Verlauf der Pandemie, wie wir das seit einigen Wochen in anderen europäischen Ländern beobachten können?

So leben wir mit Corona! Eine Zwischenbilanz Teil 3: Teambuilding in und durch Corona-Zeiten!

Gastbeitrag von Alexandra Knoch
Die Kita am Wald e.V. – das ist eine Elterninitiativeinrichtung mit 55 Kindern im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel. Verantwortlich für die Arbeit mit den Kindern sind aktuell 14 Fachkräfte, zwei Praktikantinnen im Anerkennungsjahr, zwei Bundesfreiwilligendienstler und ein weiterer Praktikant. Uns ist bewusst, dass wir für in unseren drei Gruppen (insgesamt 55 Kinder von 1 Jahr bis Einschulung eine Gruppenform I, II und III nach dem Kinderbildungsgesetzt NRW) personell sehr gut besetzt sind. Bis auf einen männlichen Praktikanten besteht das pädagogische Team aus Frauen zwischen Anfang 20 und Ende 50. (Da es in diesem Blog um die Arbeit des Stammpersonals geht, benutze ich ausschließlich die weibliche Form).

Weiter steigende Infektionszahlen Aber: Kitas sind keine Infektionsherde

so titelt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] vom 17.10.2020 (Seite 1). Sie zitiert damit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die sich auf eine größere Studie bezieht, die sie und Gesundheitsminister Jens Spahn im Frühjahr beim Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Auftrag gegeben hatten. An dieser Studie sind ca. 12.000 Kitas und Tagespflegestellen „mit wöchentlichen Berichten“ beteiligt. Giffey und Spahn sind “davon überzeugt, dass kleine Kinder `nicht die Infektionstreiber´ und `Kitas keine Infektionsherde sind´“(ebd., Tagesthema).

Die Feierlaune im Ruhrgebiet scheint ungebrochen (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] 10.10.2020) Merkels Appell an die Jugend (ebd.) Die Seuche in den Städten (Süddeutsche Zeitung [SZ] 10.10.2020)

So sind drei Beiträge am heutigen Samstag überschrieben. Sie bilden ab, welches Bild von der aktuellen Situation in den Medien vermittelt wird: Es sind vor allem die großen Städte, in denen die Zahl der mit Corona infizierten Personen deutlich ansteigt. Es sind überwiegend jüngere Menschen, die sich infizieren. Das Durchschnittsalter der Neuinfizierten lag am gestrigen Freitag bei 36 Jahren. Und es sind vor allem private Feiern und öffentliche Zusammenkünfte in den Partymeilen der Städte, wo das Virus weitergegeben wird und sich verbreitet.

So leben wir mit Corona! Eine Zwischenbilanz Teil 2: Eingeschränkte Elternarbeit

Gastbeitrag von Alexandra Knoch
Montagmorgen, 8:20 Uhr: Zwischen diversen Mitteilungen, die zur Elterninformation an der Glastür kleben, sieht man zwei Kindergesichter, die erwartungsvoll in den Flur der Kita am Wald schauen. Sie freuen sich, als sie sehen, dass eine Erzieherin zur Tür eilt, um ihnen zu öffnen. Die Erzieherin trägt einen bunten Mundschutz. “Mathilda und Leon sind da!” ruft die Erzieherin und öffnet die Tür. Mathilda und Leon geben ihrer Mutter, die ebenfalls einen Mund-Nasen-Schutz trägt, noch einen schnellen Kuss, bevor sie in die Einrichtung kommen. Die Erzieherin misst mit einem Stirnthermometer die Körpertemperatur der Kinder und trägt sie in eine Liste ein. “Alles klar, geht rein, ihr beiden!” teilt die Erzieherin den beiden Kindern mit. Die Beiden laufen in den Flur, der zu ihrer Gruppe gehört. Dort werden sie von einer Gruppenerzieherin begrüßt, die sie beim Umziehen unterstützt.