Die letzte Woche in NRW Wo stehen wir? Was läuft gut? Wo gibt es Probleme?

Der eingeschränkte Regelbetrieb in den Kitas in NRW geht heute (22.6.) in die dritte Woche, die Wiederöffnung der Grundschulen in die zweite. Und es lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen, ob diese von vielen Menschen, Kleinen und Großen, erhofften und herbeigesehnten Schritte in Richtung Normalität dauerhaft Bestand haben. Lokal musste die Wiedereröffnung mehrerer Kitas (z.B. in Duisburg, Witten, Bochum – siehe Westdeutsche Allgemeine [WAZ} Zeitung vom 9. Juni und 12. Juni 2020) auch Grundschulen (z.B. drei in Bochum, insgesamt sechs im Regierungsbezirk Arnsberg, WAZ vom 18. Juni 2020) aufgrund von Infektionen wieder zurückgenommen werden. Das spricht aber eher für die Sorgfalt lokaler Kontrolle und Schutzmaßnahmen und zu diesem Zeitpunkt nicht grundsätzlich gegen die Wiederaufnahme kitabezogener und schulischer Betreuung. Im Folgenden einige aktuelle Infos:

Aufruf! Haben Sie genügend Personal? Unterstützung einfordern!

Heute beginnt in NRW die zweite Woche, in der wieder alle Kinder in die Betreuung dürfen. Die Öffnungszeiten sind seit dem 8.6. um 10h die Woche reduziert und die Notbetreuung, die ja auch an Wocheneden stattfinden konnte, ist beendet. Die reduzierten Öffnungszeiten schaffen vor allem für viele Alleinerziehende kaum lösbare Betreuungsprobleme – besonders wenn sie in den sogenannten kritischen Berufen tätig sind und auch am Wochenende Dienst tun müssen (Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 5.Juni 2020).

Kita am Wald (Castrop-Rauxel): Elternarbeit während der Coronakrise

Dies ist der dritte Blogbeitrag von Alexandra Knoch, Fachkraft in der Kita am Wald in Castrop-Rauxel, einer dreigruppigen Elterninitiative, u.a. mit dem fachlichen Schwerpunkt tiergestützte Pädagogik. Heute gibt Alexandra Knoch uns Einblick in die Elternarbeit in Zeiten von Corona und wie es gelungen ist, im engen Kontakt und Austausch mit den Eltern zu bleiben sowie diese in ihrer Rolle als häusliche `Kinderganztagsbetreuer*innen´ zu unterstützen. Dabei wird auch deutlich, dass sich in einer Elterninitiative durch die Doppelrolle der Eltern als Arbeitgeber UND Erziehungspartner sowie die räumlich Nähe aller Beteiligten im Ortsteil Rauxel weitergehende Anforderungen an die und Möglichkeiten der Zusammenarbeit entwickeln lassen als in sogenannten `normalen´ Einrichtungen.

Kindsein in Zeiten von Corona – Untersuchung Deutsches Jugendinstitut (DJI)

Kein gutes Feedback zu den Aktivitäten der Mehrzahl der Kitas und Schulen
„Mehr als jedes vierte Kind erlebt aber in dieser Situation nach Einschätzung der Eltern auch Gefühle der Einsamkeit. Die Kindertageseinrichtungen und Schulen tragen während dieser Ausnahmesituation nur wenig zu einer Milderung bei, denn der Kontakt zu den Erzieher/innen und Lehrkräften bricht in vielen Fällen ein. Dies betrifft vor allem Kindergarten- und auch Grundschulkinder, die viel mehr auf direkte Nähe und auf einen greifbaren Austausch und gemeinsames spiel angewiesen sind. Mit zunehmendem Alter wird der Kontakt zu den Lehrkräften stärker über E-Mails aufrechterhalten: So werden zum Beispiel schulische Aufgaben per E-Mail vermittelt, die Betreuung der Aufgaben obliegt dann aber wieder den oft schon überlasteten Eltern.“ (Seite 25 – Den vollständigen Bericht können Sie am Ende des Blogs downloaden.)

Die Hiltruper Strolche: Interessensgegensätze, Wiedereinstieg in die Normalität und einige grundsätzliche Anmerkungen

2. Blogeintrag
Dies ist der zweite Blogeintrag der Hiltruper Strolche, eine dreigruppige Elterninitiative aus Münster mit 55 Plätzen für Kinder von 1 Jahr bis zur Einschulung. Die Leitung Kirsten Bücker-Enking lässt uns wieder an ihren Überlegungen zum Umgang mit der Coronakrise in ihrer Kita und vor allem zum Wiedereinstieg in die eingeschränkte Regelbetreuung teilhaben. Sie spricht Konflikte und unterschiedliche Interessen von Eltern und Teammitgliedern an. Und Sie hebt uns Bewusstsein, dass mögliche Personalengpässe in den nächsten Wochen ursächlich der Tatsache geschuldet sind, dass die Politik zwar seit Jahren von der nötigen Qualität in im Elementarbereich spricht, aber es nicht hinkriegt die Voraussetzung dafür, nämlich angemessene Personalschlüssel verbindlich zu machen

Kita Querbach in Kehl am Rhein Montessori-Pädagogik in Zeiten von Corona

„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ (Afrikanisches Sprichwort)
In Baden-Württemberg dürfen aktuell wieder 50 Prozent aller Kinder in die Notbetreuung. Das heißt – z.B. im Vergleich zu NRW, wo ab dem kommenden Montag (8.6.) wieder alle Kinder in die Betreuung kommen -, dass weiterhin die Hälfte aller Kinder zuhause betreut wird. Die Stadt Kehl kündigt dies auf Ihrer Website folgendermaßen an: „50 Prozent der Kita-Kinder im Stadtgebiet können wieder in ihre Betreuungseinrichtungen zurückkehren. Der städtische Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur hatte die Notbetreuungsplätze nach der Ankündigung des Kultusministeriums schrittweise auf dieses Niveau erweitert…

Einige aktuelle Eindrücke, Hinweise und Überlegungen zur Ausweitung der Kita-Betreuung in NRW (und anderswo)

Corona ist den Medien nicht weg; aber seit einen guten Woche schaffen es auch andere Themen an die erste Stelle. Gleichzeitig haben sich die Akzente und Perspektiven in der Corona-Berichterstattung deutlich verschoben und gleichzeitig differenziert. Wo kann der Sommerurlaub stattfinden? – Ausland, Deutschland, zu Hause! Wie kann die Konjunktur angekurbelt werden? – Kaufbonus für die Familien, Autoprämie auch für Verbrenner, Abbau kommunaler Schulden, kein Abstandsgebot in Flugzeugen! Wie normalisieren sich Sport und Kultur? – Geisterspiele im Fußball, Ausweitung des Amateursports, Theater- und Kinobesuche mit Einschränkungen, weiter keine Großveranstaltungen (über 100 Teilnehmer*innen)!

Die Kinderperspektive auf Corona und das Quasselfenster in Moers

Am 5.4. hat Sonja Bäck, Fachberatung für die städtischen Kitas in Moers, einen Blog mit dem Titel veröffentlicht: „Wir müssen die Kinderperspektive einnehmen!“ Sie schrieb: „Die Kinder erleben, dass sie nicht mehr in die Kita dürfen, auch viele Erwachsenen verunsichert sind, `irgendwie´ auf einmal alles ganz anders ist als sonst (=normal). Und: Sie, die Kinder, verstehen nicht WARUM! Das hat mit ihrem Alter zu tun. Je kleiner die Kinder sind, desto geringer ist ihr Abstraktionsvermögen. Was heißt das?“ In diesem Blog bietet uns Margret Kranen, Leitung der städtischen Kindertageseinrichtung Ulrich-von-Hutten-Straße, hierfür eine Vielzahl von anschaulichen Beispielen.

Wie bewältigen die Vorschulkinder die Coronakrise? Ab heute dürfen sie in NRW alle wieder in Kita!

3. Blogbeitrag der Kita am Wald (Castrop-Rauxel)
Am 14.05.2020 konnten Sie in meinem Blogbeitrag lesen, inwiefern es für uns möglich war den Kontakt zu den U3-Kindern zu halten, welche Möglichkeiten wir nutzten, um die Kinder dieser Altersgruppe zu fördern und inwiefern wir Eltern durch Beschäftigungsangebote unterstützen konnten. In diesem Beitrag soll es um die derzeitige Arbeit mit den Vorschülern gehen. Grundlage ist unter anderem eine Befragung der Eltern, in der ich sie gebeten habe darüber nachzudenken nd uns Feedback und Einblicke, wie sie ihre Kinder während der Coronazeit wahrnehmen, welche Angebote von uns sie nutzen, wie sie diese bewerten und welche Schwierigkeiten im familiären Umfeld durch die Schließung der Kita auftreten.

NRW Familienminister Stamp kündigt Personalgewinnungsprogramm an

In dieser Woche hatte ich Gelegenheit mit Blick auf die eingeschränkte Regelbetreuung ab dem übernächsten Montag (8.6.) in NRW mit 6 Kita-Leitungen (Köln, Münster) über die personelle Situation der jeweiligen Einrichtung zu sprechen: Einrichtungen in der Größe von einer bis zu vier Gruppen, drei davon ausschließlich für die U3-Betreuung. Nur drei der Einrichtungen verfügen über ihr komplettes Personal. Die drei anderen Einrichtungen haben aus verschiedenen Gründen (Risikogruppe, Dauererkrankung, unbesetzte Stellen) Personaldefizite, sehen sich aber trotzdem personell in der Lage die Ausweitung der Betreuung sicherstellen zu können. Mich hat diese insgesamt positive Bilanz einerseits gefreut und andererseits überrascht, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Meine „Umfrage“ ist natürlich alles andere als repräsentativ. Die sechs Beispiele könnten für einen positiven Trend stehen, aber genauso gut auch ein zufälliger Glückstreffer sein?!?