Schlagwortarchiv für: Corona

Revier wird zur Corona-Hochburg (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] 25.+26.7.2020, Seite 1)

„Das NRW-Gesundheitsministerium sorgt sich um die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen im Ruhrgebiet. Zwar gebe es derzeit keinen Corona-Hotspot in NRW, so ein Sprecher des Ministeriums zur WAZ. `Gleichzeitig stellen wir bei der Lokalisierung der Neuinfektionen aber eine Verschiebung des Infektionsgeschehens auf das Ruhrgebiet fest.´ Zu den Städten mit den höchsten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche gehören demnach Mülheim, Bochum und Duisburg, Hagen, Oberhausen und Essen… Zur Eindämmung der Pandemie haben Gesundheitsämter im Ruhrgebiet mehr als 31.000 Menschen in Quarantäne geschickt.“ (Ebd.)

Massentests nach den Ferien in Kitas und Schulen und noch ein bisschen mehr…

Städtetag, Mediziner und auch Politiker (CDU, Grüne) plädieren für eine umfassende Teststrategie zu Beginn des neuen Schuljahres. „Das ist organisatorisch und finanziell keine Kleinigkeit. Wir sprechen von mehr als drei Millionen Kindern und Jugendlichen“, so der NRW Geschäftsführer Schneider des Städte und Gemeindebundes NRW (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] vom 16.7.2020). „Aus der Landesregierung heißt es, an einer solchen Strategie zum Schulstart werde intensiv gearbeitet.“ (Ebd.) Am heutigen Samstag (18.7.2020) berichtet die WAZ, dass diese nun vorliegt: „Sämtliche rund 360.000 Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung und in den Schulen können sich vom 3. August bis zum 9. Oktober alle 14 Tage freiwillig auf das Coronavirus testen lassen. Die Kosten übernimmt das Land. Kita- und Schulkinder erhalten allerdings kein Angebot… Sollte in einer Schule ein Infektionsgeschehen auftreten, werde künftig aber `sofort und umfänglich´ getestet.“ (Seite 1)

Letzter Elternbrief in diesem Kindergartenjahr Was hat Coronoa mit uns gemacht?

Bärbel Grothaus, Leitung der Kindertagesstätte Rabauken und Trompeten e.V. in Köln verabschiedet sich mit dem letzten Elternbrief in diesem Kindergartenjahr von den Eltern. Sie resümiert das Kindergartenjahr, das bis Mitte März dieses Jahr ein weitgehend Normales war. Und dann kam Corona und brachte Vieles durcheinander. Bärbel Grothaus hält inne, geht kurz in die Vogelperspektive und formuliert einige erste Wahrnehmungen und Einschätzungen zu den letzten vier Monaten.

Kita-Baustellen in NRW: Reduzierte Öffnungszeiten und ein sich zuspitzender Konflikt: Kinder mit Symptomen

Erst einmal die für das Land positive Nachricht. Nach einer unanfechtbaren Eilentscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster vom letzten Freitag (10.7.) ist es zulässig, dass die von Eltern für ihre Kinder gebuchten Öffnungszeiten in der Woche um 10h reduziert werden. Das ist der sogenannte eingeschränkte Regelbetrieb. Hier gegen hatten Eltern aus dem Rhein-Sieg-Kreis geklagt. „Das Gericht folgte der Argumentation des Landes, nach der der Regelbetrieb in Kindertagesstäten mit einem erhöhten Infektionsrisiko einhergeht und deshalb zusätzliche Hygiene- und Infektionsschutzstandards einzuführen waren. Die Annahme, dass die Umsetzung dieser Standards erst durch eine erhebliche Reduzierung der Betreuungszeiten ermöglicht wird, sei nicht fehlerhaft, so das Gericht.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung {WAZ] vom 11.+12. Juli 2020, Seite 2). Insofern ist diese Baustelle erst einmal geschlossen.

Dr. Möbius – Der zweite Schützling von Künstlerin Verena Schnabel

Die Perspektive der Betroffenen einnehmen
Dies ist der zweite Blogbeitrag von Verena Schnabel (aus der Gründen der Anonymität ist das nicht ihr wirklicher Name). Sie ist Künstlerin und hat, so wie sie sagt, zwei Schützlinge. Zu dem einen, Jonathan, der aufgrund einer massiven autistischen Störung in seiner Wahrnehmung stark eingeschränkt ist, hat sie uns vor zwei Wochen (Blog vom 28.6.2020) mitgenommen… Heute berichtet sie über Dr. Möbius (ihr Schützling möchte in diesem Blog so heißen), der an einer weit fortgeschrittenen Muskeldystrophie leidet. Ihn kennt sie seit seinem 10. Lebensjahr und die beiden verbindet ihre Kreativität und der Wille zum Leben. So meistern sie auch die Herausforderungen in Zeiten von Corona. Beide Blogbeiträge – und das verbindet sie mit den Erfahrungen, die auch in vielen Kitas in dieser schwierigen Zeit gemacht wurden – verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich auf die Perspektive der Betroffenen einzulassen, ihre Sichtweisen zu verstehen, ihre Interessen und Wünsche aufzunehmen sowie ihre Bewältigungsstrategien zu unterstützen. Das ist DIE Herausforderung! Am Ende des Blogs finden Sie drei Links zu Blogbeiträgen, die diese Herausforderung für die Fachkräfte in Kitas in Zeiten von Corona nachvollziehbar machen.

Die Lage ist und bleibt unübersichtlich…

In der letzten Woche stand in Sachen Corona die Infektion von mehr als 1.500 Mitarbeitern des größten Fleischproduzenten Deutschlands (Firma Tönnies in Gütersloh), der deswegen erneuerte Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf sowie bundes- und europaweite Reaktionen darauf, z.B. Urlaubs- und Einreiseverbote für Menschen, die in der betroffenen Region leben, im Mittelpunkt des medialen Interesses. Das wird sich vermutlich in dieser Woche noch fortsetzen. Im Zentrum des Interesses steht aktuell die Ausbreitung des Virus über die Beschäftigten der Firma Tönnies hinaus. Demgegenüber ist die Situation in den Kitas deutlich in den Hintergrund getreten. Die Wiedereinstieg in die eingeschränkte Regelbetreuung findet überwiegend Zustimmung. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet im Bochumer Lokalteil am 26. Juni 2020 allerdings über die Verärgerung in einer Evangelischen Kita: „Wut in den Kitas: Schutzmasken nicht brauchbar.“ Die vom NRW Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) zur Verfügung gestellten Masken sind „nicht zu gebrauchen.“

Traumhafte Arbeitsbedingungen in der Krisenzeit

Viele Kinder in dem Wilhelmshavener Christuskindergarten profitieren – Forderung nach kleineren Gruppen
Dieser Blog ist ein Gastbeitrag von Annette Kellin aus dem Newsletter der Ev.-Luth. Kirche Oldenburg vom Juni diesen Jahres.

Die letzte Woche in NRW Wo stehen wir? Was läuft gut? Wo gibt es Probleme?

Der eingeschränkte Regelbetrieb in den Kitas in NRW geht heute (22.6.) in die dritte Woche, die Wiederöffnung der Grundschulen in die zweite. Und es lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen, ob diese von vielen Menschen, Kleinen und Großen, erhofften und herbeigesehnten Schritte in Richtung Normalität dauerhaft Bestand haben. Lokal musste die Wiedereröffnung mehrerer Kitas (z.B. in Duisburg, Witten, Bochum – siehe Westdeutsche Allgemeine [WAZ} Zeitung vom 9. Juni und 12. Juni 2020) auch Grundschulen (z.B. drei in Bochum, insgesamt sechs im Regierungsbezirk Arnsberg, WAZ vom 18. Juni 2020) aufgrund von Infektionen wieder zurückgenommen werden. Das spricht aber eher für die Sorgfalt lokaler Kontrolle und Schutzmaßnahmen und zu diesem Zeitpunkt nicht grundsätzlich gegen die Wiederaufnahme kitabezogener und schulischer Betreuung. Im Folgenden einige aktuelle Infos:

Aufruf! Haben Sie genügend Personal? Unterstützung einfordern!

Heute beginnt in NRW die zweite Woche, in der wieder alle Kinder in die Betreuung dürfen. Die Öffnungszeiten sind seit dem 8.6. um 10h die Woche reduziert und die Notbetreuung, die ja auch an Wocheneden stattfinden konnte, ist beendet. Die reduzierten Öffnungszeiten schaffen vor allem für viele Alleinerziehende kaum lösbare Betreuungsprobleme – besonders wenn sie in den sogenannten kritischen Berufen tätig sind und auch am Wochenende Dienst tun müssen (Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 5.Juni 2020).

Kita am Wald (Castrop-Rauxel): Elternarbeit während der Coronakrise

Dies ist der dritte Blogbeitrag von Alexandra Knoch, Fachkraft in der Kita am Wald in Castrop-Rauxel, einer dreigruppigen Elterninitiative, u.a. mit dem fachlichen Schwerpunkt tiergestützte Pädagogik. Heute gibt Alexandra Knoch uns Einblick in die Elternarbeit in Zeiten von Corona und wie es gelungen ist, im engen Kontakt und Austausch mit den Eltern zu bleiben sowie diese in ihrer Rolle als häusliche `Kinderganztagsbetreuer*innen´ zu unterstützen. Dabei wird auch deutlich, dass sich in einer Elterninitiative durch die Doppelrolle der Eltern als Arbeitgeber UND Erziehungspartner sowie die räumlich Nähe aller Beteiligten im Ortsteil Rauxel weitergehende Anforderungen an die und Möglichkeiten der Zusammenarbeit entwickeln lassen als in sogenannten `normalen´ Einrichtungen.