Schlagwortarchiv für: Corona

Kindsein in Zeiten von Corona – Untersuchung Deutsches Jugendinstitut (DJI)

Kein gutes Feedback zu den Aktivitäten der Mehrzahl der Kitas und Schulen
„Mehr als jedes vierte Kind erlebt aber in dieser Situation nach Einschätzung der Eltern auch Gefühle der Einsamkeit. Die Kindertageseinrichtungen und Schulen tragen während dieser Ausnahmesituation nur wenig zu einer Milderung bei, denn der Kontakt zu den Erzieher/innen und Lehrkräften bricht in vielen Fällen ein. Dies betrifft vor allem Kindergarten- und auch Grundschulkinder, die viel mehr auf direkte Nähe und auf einen greifbaren Austausch und gemeinsames spiel angewiesen sind. Mit zunehmendem Alter wird der Kontakt zu den Lehrkräften stärker über E-Mails aufrechterhalten: So werden zum Beispiel schulische Aufgaben per E-Mail vermittelt, die Betreuung der Aufgaben obliegt dann aber wieder den oft schon überlasteten Eltern.“ (Seite 25 – Den vollständigen Bericht können Sie am Ende des Blogs downloaden.)

Normalbetreuung in den Kitas und Grundschulen in NRW – Konsens und Dissens!

Ab heute (8.6.) dürfen wieder alle Kinder in NRW in die Kinderbetreuung. Das ist ein großer Schritt in Richtung Normalität. NRW gehört damit zu den `Vorreitern´. Dies betrifft auch die vollständige Wiedereröffnung der Grundschulen zum 15.6., also zum Beginn der kommenden Woche. Während die Ausweitung der Kitabetreuung – trotz Nachbesserungsbedarf – viel Zustimmung findet, wird der Neustart in den Grundschulen zum Konflikt zwischen Schulministerin Gebauer auf der einen und den Lehrer*innen und Eltern auf der anderen Seite. Hierzu – sowie zum für die Kitaträger enttäuschenden Konjunkturpaket und der nach wie vor ungeklärten Bewertung von Infektionsrisiken durch Kinder – die wesentlichen Informationen. Morgen stelle ich die zentralen Aussagen der aktuellen Elternbefragung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) vor: Kindsein in Zeiten vor Corona – Erste Ergebnisse zum veränderten Alltag und zum Wohlbefinden der Kinder.

Die Hiltruper Strolche: Interessensgegensätze, Wiedereinstieg in die Normalität und einige grundsätzliche Anmerkungen

2. Blogeintrag
Dies ist der zweite Blogeintrag der Hiltruper Strolche, eine dreigruppige Elterninitiative aus Münster mit 55 Plätzen für Kinder von 1 Jahr bis zur Einschulung. Die Leitung Kirsten Bücker-Enking lässt uns wieder an ihren Überlegungen zum Umgang mit der Coronakrise in ihrer Kita und vor allem zum Wiedereinstieg in die eingeschränkte Regelbetreuung teilhaben. Sie spricht Konflikte und unterschiedliche Interessen von Eltern und Teammitgliedern an. Und Sie hebt uns Bewusstsein, dass mögliche Personalengpässe in den nächsten Wochen ursächlich der Tatsache geschuldet sind, dass die Politik zwar seit Jahren von der nötigen Qualität in im Elementarbereich spricht, aber es nicht hinkriegt die Voraussetzung dafür, nämlich angemessene Personalschlüssel verbindlich zu machen

Kita Querbach in Kehl am Rhein Montessori-Pädagogik in Zeiten von Corona

„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ (Afrikanisches Sprichwort)
In Baden-Württemberg dürfen aktuell wieder 50 Prozent aller Kinder in die Notbetreuung. Das heißt – z.B. im Vergleich zu NRW, wo ab dem kommenden Montag (8.6.) wieder alle Kinder in die Betreuung kommen -, dass weiterhin die Hälfte aller Kinder zuhause betreut wird. Die Stadt Kehl kündigt dies auf Ihrer Website folgendermaßen an: „50 Prozent der Kita-Kinder im Stadtgebiet können wieder in ihre Betreuungseinrichtungen zurückkehren. Der städtische Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur hatte die Notbetreuungsplätze nach der Ankündigung des Kultusministeriums schrittweise auf dieses Niveau erweitert…

Einige aktuelle Eindrücke, Hinweise und Überlegungen zur Ausweitung der Kita-Betreuung in NRW (und anderswo)

Corona ist den Medien nicht weg; aber seit einen guten Woche schaffen es auch andere Themen an die erste Stelle. Gleichzeitig haben sich die Akzente und Perspektiven in der Corona-Berichterstattung deutlich verschoben und gleichzeitig differenziert. Wo kann der Sommerurlaub stattfinden? – Ausland, Deutschland, zu Hause! Wie kann die Konjunktur angekurbelt werden? – Kaufbonus für die Familien, Autoprämie auch für Verbrenner, Abbau kommunaler Schulden, kein Abstandsgebot in Flugzeugen! Wie normalisieren sich Sport und Kultur? – Geisterspiele im Fußball, Ausweitung des Amateursports, Theater- und Kinobesuche mit Einschränkungen, weiter keine Großveranstaltungen (über 100 Teilnehmer*innen)!

Die Kinderperspektive auf Corona und das Quasselfenster in Moers

Am 5.4. hat Sonja Bäck, Fachberatung für die städtischen Kitas in Moers, einen Blog mit dem Titel veröffentlicht: „Wir müssen die Kinderperspektive einnehmen!“ Sie schrieb: „Die Kinder erleben, dass sie nicht mehr in die Kita dürfen, auch viele Erwachsenen verunsichert sind, `irgendwie´ auf einmal alles ganz anders ist als sonst (=normal). Und: Sie, die Kinder, verstehen nicht WARUM! Das hat mit ihrem Alter zu tun. Je kleiner die Kinder sind, desto geringer ist ihr Abstraktionsvermögen. Was heißt das?“ In diesem Blog bietet uns Margret Kranen, Leitung der städtischen Kindertageseinrichtung Ulrich-von-Hutten-Straße, hierfür eine Vielzahl von anschaulichen Beispielen.

Wie bewältigen die Vorschulkinder die Coronakrise? Ab heute dürfen sie in NRW alle wieder in Kita!

3. Blogbeitrag der Kita am Wald (Castrop-Rauxel)
Am 14.05.2020 konnten Sie in meinem Blogbeitrag lesen, inwiefern es für uns möglich war den Kontakt zu den U3-Kindern zu halten, welche Möglichkeiten wir nutzten, um die Kinder dieser Altersgruppe zu fördern und inwiefern wir Eltern durch Beschäftigungsangebote unterstützen konnten. In diesem Beitrag soll es um die derzeitige Arbeit mit den Vorschülern gehen. Grundlage ist unter anderem eine Befragung der Eltern, in der ich sie gebeten habe darüber nachzudenken nd uns Feedback und Einblicke, wie sie ihre Kinder während der Coronazeit wahrnehmen, welche Angebote von uns sie nutzen, wie sie diese bewerten und welche Schwierigkeiten im familiären Umfeld durch die Schließung der Kita auftreten.

NRW Familienminister Stamp kündigt Personalgewinnungsprogramm an

In dieser Woche hatte ich Gelegenheit mit Blick auf die eingeschränkte Regelbetreuung ab dem übernächsten Montag (8.6.) in NRW mit 6 Kita-Leitungen (Köln, Münster) über die personelle Situation der jeweiligen Einrichtung zu sprechen: Einrichtungen in der Größe von einer bis zu vier Gruppen, drei davon ausschließlich für die U3-Betreuung. Nur drei der Einrichtungen verfügen über ihr komplettes Personal. Die drei anderen Einrichtungen haben aus verschiedenen Gründen (Risikogruppe, Dauererkrankung, unbesetzte Stellen) Personaldefizite, sehen sich aber trotzdem personell in der Lage die Ausweitung der Betreuung sicherstellen zu können. Mich hat diese insgesamt positive Bilanz einerseits gefreut und andererseits überrascht, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Meine „Umfrage“ ist natürlich alles andere als repräsentativ. Die sechs Beispiele könnten für einen positiven Trend stehen, aber genauso gut auch ein zufälliger Glückstreffer sein?!?

NRW startet mit den Kitas durch andere Bundesländer auch!

Ab dem 8. Juni dürfen alle Kinder wieder in die Kita: eingeschränkter Regelbetrieb. „Alle Kita-Kinder könn[t]en zunächst bis zum 31. August zu einem `reduzierten Stundenvolumen´ wieder in die Kitas. Das heißt, sie werden 15 bis 35 Stunden lang pro Woche betreut und nicht – wie früher – bis zu 45 Stunden. In Ausnahmefällen dürfen die Einrichtungen auch mehr oder weniger Stunden anbieten, je nach Personalsituation. Dies müsse mit den Behörden vor Ort geklärt werden, so die Landesregierung.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 22. Mai 2020, Seite 1) Diese doch sehr radikale Wende innerhalb von 10 Tagen begründet Familienminister Stamp “mit den sinkenden Infektionszahlen im Land: und er verwies auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus Skandinavien, wo geöffnete Kindertagesstätten keineswegs zu mehr Ansteckungen geführt hätten.

Die Länder müssen liefern! – Dialog, Kooperation und kreative Konzepte sind gefordert!

Eltern vor Ort systematisch in die Gestaltung der nächsten Schritte einbinden!
In den Medien ist Corona weiterhin präsent, steht aber nicht mehr in der Ausschließlichkeit der letzten zwei Monate im Mittelpunkt. Und in dem Maße wie sich die – in vielen Punkten nachvollziehbar, in manchen nicht – Lockerungsmaßnahmen in den einzelnen Bundesländern unterscheiden, wird die Lage komplexer und unübersichtlicher. Auch die Parteien ziehen nicht mehr an einem Strang, streiten im günstigsten Fall um die besten Lösungen oder begeben sich (vielfach wieder) auf das Niveau wechselseitiger `Schelte´. Insofern bewegen wir uns auch hier in Richtung Normalität. Vielleicht zu früh?!? Wir wissen nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und ob wir sie so gut `im Griff´ behalten werden, wie es aktuell scheint. Gleichzeitig haben wir für die Öffnung der Schulen und der Kitas bisher nur grobe Orientierungen (Rahmenpläne), deren Umsetzung selbst bei einem günstigen Verlauf der Pandemie in den nächsten Wochen nicht gewährleistet ist. Dies soll im Folgenden am Beispiel der Ausweitung der Kinderbetreuung in NRW verdeutlicht werden, kann aber von den Schlussfolgerungen her auf andere Bundesländer übertragen werden.