Qualität in Kitas (7.) – Qualitätsentwicklung, Fachlichkeit und Konzeption

Für uns sind Qualitäts- und Konzeptionsentwicklung zwei Seiten einer Medaille. Beide Male geht es um die Fachlichkeit der Arbeit in einer Einrichtung. In der Konzeptionsschrift werden die Grundsätze der pädagogischen Arbeit erläutert und wie diese im Alltag einer Kita umgesetzt werden. Im Qualitätsmanagement wird die pädagogische Arbeit in konkrete und überprüfbare Anforderungen übersetzt und verabredet, in welcher Form die Arbeit regelmäßig reflektiert wird, wie neue, veränderte Anforderungen Berücksichtigung finden und die fachliche Arbeit weiterentwickelt wird.

Qualität in Kitas (6.) – Qualitätskriterien oder Verfahrensanweisungen

Im Qualitätsmanagement wird oft mit Verfahrensanweisungen gearbeitet. In Verfahrensanweisungen wird mehr oder weniger kleinschrittig festgelegt, wie eine Aufgabe, ein Arbeits- oder oft auch ein Teilprozess umgesetzt werden soll, wie vorgegangen werden soll, wer verantwortlich ist, welche Dokumente möglicherweise bearbeitet oder zur Dokumentation ausgefüllt werden müssen. Das Konzept der Verfahrensanweisung unterstellt, dass es eine optimale Vorgehensweise für eine Aufgabe gibt. Diese gilt es genau festzulegen und dann konsequent umzusetzen.

Qualität in Kitas (5.) – Komplexität und Unbestimmtheit sozialer Prozesse

Wir hatten uns schon darüber verständigt, dass das Zustandekommen einer guten, einer qualitätsvollen sozialen Dienstleistung wesentlich davon abhängig ist, ob es der Fachkraft gelingt eine Beziehung zu ihrem Gegenüber aufzunehmen und ihre fachliche Expertise dann auf dieses Gegenüber und die aktuelle Situation hin praktisch werden zu lassen. Baetghe (2011) spricht in diesem Zusammenhang von zwei Basisqualifikationen:

Qualität in Kitas (4.) – Anforderungen an das Qualitätsmanagement

Ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) sollte – so es den Namen wirklich verdient – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, gute Arbeit zu leisten. Dabei unterstelle ich, dass diese das auch wollen! Von diesen beiden Prämissen ausgehend müsste ein QMS praxis- und organisationsbezogene Antworten auf folgende Fragen geben: 1. Was verstehen wir unter guter Arbeit und wie beschreiben wir diese? Wie stellen wir sicher, dass unser Verständnis guter Arbeit den aktuellen Anforderungen an eine Kita entspricht? 2. Wie müssen wir vorgehen,

Qualität in Kitas (3.) – Wie kommt die Qualität sozialer Dienstleistungen zustande?

In der letzten Woche haben wir das große Feld der Dienstleistungen differenziert und uns die personenbezogenen Dienstleistungen genauer angeschaut. Einen großen Teil der personenbezogenen Dienstleistungen machen die sozialen Dienstleistungen aus. Deren Zustandekommen und auch deren Qualität hängen ganz wesentlich davon ab, ob eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Erbringer und dem Nutzer der Leistung zustande kommt. Diesen Zusammenhang nennt man in der Fachliteratur Co-Produktion.

Qualität in Kitas (2.) – Soziale Dienstleistungen

In der letzten Woche haben wir den Unterschied zwischen Produkten und Dienstleistungen erläutert. Seit den 70er Jahren sind mehr Menschen im Bereich der Dienstleistungen (tertiärer Sektor) beschäftigt als in der Landwirtschaft (primärer Sektor) und der industriellen Produktion (sekundärer Sektor) zusammen. Das heißt: Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft. Der tertiäre Sektor selber ist allerdings recht heterogen und lässt sich in 4 Bereiche (Funktionscluster nach Baethge: Die Arbeit in der Dienstleistungsgesellschaft, 2011) unterteilen:

Qualität in Kitas (1.) – Produkte und Dienstleistungen?

Dienstleistungen unterschieden sich von Produkten durch das sogenannte uno-actu-Prinzip. Das bedeutet, dass die Produktion (Leistungserbringung) und die Konsumtion (Inanspruchnahme) einer Dienstleistung zeitlich zusammenfallen. Was heißt das konkret? Sie gehen zum Friseur, um sich die die Harre schneiden zu lassen, zum Physiotherapeuten, um sich behandeln zu lassen oder

Qualität in Kitas (0.) – Auftakt

Ein Qualitätsmanagementsystem muss zum jeweiligen Arbeitsfeld passen. Darüber haben wir mit Blick auf soziale Dienstleistungen bisher zu wenig nachgedacht und vorschnell Anleihen im Profit-Bereich gemacht. Deswegen wollen wir in den nächsten Wochen hier etwas genauer

Familienzentrum in NRW und pim®

Viele der Tageseinrichtungen für Kinder in NRW haben sich in den letzten Jahren zum Familienzentrum weiterentwickelt. Bei der Zertifizierung durch PädQUIS (Berlin) wird bei den Aufbaustrukturen (Punkt 8.5) nach einem „System für … Qualitätsentwicklung, das Aufgabenfelder des Familienzentrums einschließt“, gefragt. Das pragma-indikatoren-modell® (pim)

Partizipation von Kindern (2.)

„Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentliche Jugendhilfe zu beteiligen.“ So steht es im §8 Abs. 1 des SGB (Sozialgesetzbuch) VIII (Kinder- und Jugendhilfe-Gesetz). Diese gesetzliche Norm gilt auch für Tageseinrichtungen für Kinder.